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Freundschaft mit Schiller

Die Freundschaft mit Schiller, dem Goethe am 9.September 1788 zum ersten Mal im Hause von Frau von Lengefeld in Rudolfstadt begegnet war, hat ihn in weltanschaulichen und religiösen Fragen für Ideen geöffnet. Unter seinem Einfluss wird Goethes Religion philosophisch und weltanschaulich. Der Begriff Freiheit der dem Naturglauben entgegensteht, wird nun Gegenstand seines Nachdenkens und seiner Dichtung.

"Durch alle Werke Schillers", sagte Goethe am 18.Janur 1827 zu Eckermann, also lange nach Schillers Tod, "geht die Idee von Freiheit, und diese Idee nahm eine andere Gestalt an, sowie Schiller in seiner Kultur weiter ging und selbst ein anderer wurde. In seiner Jugend war es die physische Freiheit, die ihm zu schaffen machte und die in seine Dichtungen überging; in seinem späteren Leben die ideelle."

Und was dachte Goethe selbst über die Freiheit?

"Der Bürger ist so frei wie der Adelige, sobald er sich in den Grenzen hält, die ihm von Gott durch seinen Stand, worin er geboren angewiesen. Der Adelige ist so frei wie der Fürst; denn wenn er bei Hofe nur das wenige Zeremoniell beobachtet, so darf er sich als seinesgleichen fühlen. Nicht das macht frei, dass wir nichts über uns anerkennen wollen, sondern eben, dass wir etwas verehren, das über uns ist. Denn indem wir es verehren, heben wir uns zu ihm hinauf", sagte Goethe zu Eckermann am 18.Januar 1827.

"Freiheit! Ein schönes Wort, wer's recht verstünde. Was wollen sie für Freiheit? Was ist des Freiesten Freiheit? - Recht zu tun. (Egmont)

"Betrachten wir uns in jeder Lage des Lebens, so finden wir, dass wir äußerlich bedingt sind, vom ersten Atemzug bis zum letzten; dass uns aber jedoch die höchste Freiheit übrig geblieben ist, uns innerhalb unserer dergestalt auszubilden, dass wir uns mit der sittlichen Weltordnung in Einklang setzen und was auch für Hindernisse sich hervortun, dadurch mit uns selbst zum Frieden gelangen können." An M.P.v.Brühl 23.10.1828.

"..das der Mensch um frei zu sein, sich selbst beherrschen müsse" (Benvenuto Cellini, Anhang)

"Wer Großes will, muss sich zusammenraffen; /

In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister, /

Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben."

"Die Gleichheit will ich in der Gesellschaft finden; die Freiheit, nämlich die sittliche, dass ich mich subordinieren mag, bringe ich mit."

"Im Reiche der Natur waltet Bewegung und Tat, im Reiche der Freiheit Anlage und Willen."


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