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Schlussbetrachtung

Die Sekundärliteratur stieg in den letzten Jahren fast ins Unermeßliche. Brunos eigene literarische Aktivität jedoch dauerte nicht länger als ein Jahrzehnt. Seine Bücher, allesamt von großer expressiver Kraft, sind nicht gerade eine leichte Lektüre. So modern er in seinen wissenschaftlichen und philosophischen Intuitionen war, so altertümlich war seine Schrift. Bruno geht es nicht um glatte Lösungen, sondern um die Tiefe der Probleme. "Philosophie ist mein Beruf!"

Im Kerker verfasste er eine Vielfalt von Verteidigungsschriften, die allesamt noch im Dunkel der Archive auf den Tag des Lichtes warten.

In einer Epoche, in der in einem theologisierten und klerikalisierten Europa freies Denken Kerker und Tod mit sich brachte, erhob er die Stimme gegen Obskurantismus und Dogmatismus und war der erste, der von "philosophischer Freiheit" sprach.

Bruno hat es am eigenen Leibe erfahren: Denken ist anstößig und zwar immer dann, wenn es dem Leitsatz des Horaz folgt: "Sapere aude!" Kant hat ihm die Übersetzung gegeben:"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen - ein Mut, der manchmal heute noch tödliche Folgen haben kann.

Über Giordano Bruno schrieb ich für die Monatszeitschrift "Zeichen der Zeit. Lutherische Monatshefte" eine kurze Würdigung, erschienen in Heft 2/2000. Der Bücherbericht wurde im großen und ganzen für den Philosophischen Literaturanzeiger konzipiert. Einige der vorgestellten Bücher besprach auch für den Besprechungsdienst für Öffentliche Büchereien, Reutlingen.)


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